Atelier Jacques de Molay / München
Der Namensgeber unserer Perfektionsloge JACQUES DE MOLAY,
* 1244 in Molay, Haute-Saône in der Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté); † 18. März 1314 in Paris, war der dreiundzwanzigste und letzte Großmeister des Templerordens. In seine Zeit als Großmeister fällt die Zerschlagung des Templerordens durch König Philipp IV. von Frankreich und die offizielle Auflösung des Ordens durch Papst Clemens V. beim Konzil von Vienne (1312). Zwei Jahre später wurde Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen in Paris hingerichtet.
Im Jahre 1265 wurde Jacques (nach eigenen Angaben) in der Ordenskapelle der Komturei Beaune in den Templerorden aufgenommen. Jacques de Molay wird wohl am 20. April 1292 zum Großmeister gewählt. Er leitet den Templerorden von Zypern aus. Es gibt keine Pilger mehr, die geschützt werden müssen.
Papst Clemens V. hatte die Führer der Ritterorden eingeladen, um mit ihnen zwei Anliegen zu besprechen, einmal die Vereinigung der beiden Ritterorden (Johanniter und Templer) und dann die Vorbereitung eines neuen Kreuzzuges.
Beide Ordensmeister hatten dazu Denkschriften vorgelegt, über die nun beraten werden sollte (die Schriften von de Molay sind erhalten). Aufgrund einer Erkrankung des Papstes wurde der Termin der Zusammenkunft aber von November 1306 auf das kommende Jahr verschoben. Zwischen dem französischen König Philipp IV. und de Molay soll es zu Verstimmungen gekommen sein. Ein Grund war, dass der Schatzmeister des Ordens, der gleichzeitig Schatzmeister des Königs war, da die Templer die Staatsfinanzen in Frankreich verwalteten, an Philipp IV. eine enorme Summe Geld verliehen hatte. Dies hätte aber der Zustimmung des Großmeisters bedurft.
Dazu kam nun, dass sich Jacques de Molay einer Vereinigung der Kreuzfahrer-Orden heftig widersetzte. Philipp IV. jedenfalls hätte davon erheblich profitiert, denn er rechnete sich gute Chancen aus, zum Großmeister eines vereinigten Ordens aufzusteigen und damit das gesamte Vermögen beider Orden in seinen Besitz zu bekommen. Am Freitag den 13. Oktober 1207 werden die Templer in Paris auf den Befehl Philipp IV. gefangen genommen. Unter den Gefangenen, welche an diesem Freitag den 13. im „Temple“, der Templerburg von Paris festgenommen worden sind, befindet sich auch Jacques de Molay.
Jacques de Molay wird in der Haft verhört. Ihm geht es wie seinen Ordensbrüdern, es werden Geständnisse über schlimmste Ordensgewohnheiten unter Folter aus ihm heraus gepresst. Irgendwann kann er die Qualen nicht mehr ertragen und er gesteht alles, was die Folterknechte hören wollen.
Obwohl der Orden der Templer bei verschiedenen Untersuchungen in anderen Ländern als Frankreich frei gesprochen worden ist, löst Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne am 22. März 1312 mit der Bulle „Vox in excelso“ den Templerorden auf. Der gesamte Besitz der Templer geht auf den Johanniterorden über.
Hatte Molay nach seiner Festnahme unter Folter Unwahrheiten gestanden, nur um sein Leben zu retten, so merkt er in dem Moment, als ihm sein Leben sicher ist, dass dieses Leben, das er aufgrund von Lügen erhalten hat, ihm nichts mehr wert ist. Die Sicherheit weiterleben zu können, hat ihren Reiz verloren. Um der Wahrheit Willen verzichtet Jacques de Molay auf sein Leben.